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Die Geschichte des Logos der olympischen Spiele 2020/21 in Tokyo

Eine der interessantesten Geschichten zu einem Logo ist die Entstehungsgeschichte des Logos für die olympischen Spiele in Tokyo, die von 2020 auf 2021 verschoben wurden.

Viele haben die Nachrichten zum Thema übersehen, weil wir nicht großartig über die olympischen Spiele nachdenken, wenn sie nicht gerade stattfinden. Aber die Spiele sind aktuell, ihre Verschiebung wegen der Corona-Krise hat Schlagzeilen gemacht und wir würden eine wertvolle Geschichte übersehen, wenn wir uns nicht mit ihr beschäftigen wollten.

Sind Sie bereit für eine faszinierende – und lehrreihe – Geschichte über ein Logo? Heute erzählen wir Ihnen von der Entstehung des Logos der olympischen Spiele 2020/21 in Tokyo.

Die erste Veröffentlichung des Logos

Am 24. Juli 2015 präsentierte das Organisations-Komitee der olympischen Spiele 2020 stolz das brandneue Logo für die Spiele, das vom preisgekrönten Designer Kenjiro Sanro designt worden war. Sein Logo wurde aus über 100 Bewerbungen ausgewählt.

Sanro entwarf sowohl das Logo für die olympischen Spiele als auch die paralympischen spiele 2020. Das ursprüngliche Design bestand aus einem T für Tokyo, Tomorrow (Morgen) und Team. Diese Konzepte halten den Geist der olympischen Spiele hoch: Die Verbindung von Menschen auf der ganzen Welt durch Sport und für eine bessere, gemeinsame Zukunft.

Die Farben dieses Logos waren Schwarz, Gold, Grau und Rot – das „T“ formte sich nur durch die freien Stellen dazwischen. Das Logo wurde nicht als besonders großartig aufgenommen, aber auch nicht besonders kritisiert – zunächst.

Die Kontroverse des Logos für die olympischen Spiele 2020 in Tokyo

Kurz nachdem das Logo der Welt vorgestellt worden war, meldete sich der belgische Designer Olivier Debie mit seinem Logo-Design für das Theater de Lige – die beiden Designs ähneln sich stark.

Die Orgaisatoren der Spiele wiesen die Anschuldigungen der Kopie zunächst zurück, aber dann bereitete Debie eine Klage zum Design vor. Im September 2015 entscheid sich das Komitee, das Design von Sano zurückzuweisen. Debie unterließ die Klage schließlich mit der Begründung, die Kosten für einen solchen Prozess gegen ein riesiges Unternehmen seien zu groß.

Das neue Logo-Design

Nach der Kontroverse um das ursprüngliche Logo wurde eine neue Entwurfs- und Designphase gestartet. Es gab fast 15 000 Entwürfe beziehungsweise Bewerbungen.

Aus diesen wurde im April 2016 ein neues Logo von Asao Tokolo ausgewählt, in dem ein abgerundetes Schachbrettmuster zu sehen ist, das die Einigkeit der Geister in den Spielen ausdrücken soll. Unter dem Muster steht „Tokyo 2020“ und man sieht die olympischen Ringe.

2019 entwickelte der Designer Daren Newman eine eigene Variante des Logos, die so beliebt wurde und sich auf Social Media so schnell verbreitete, dass es oft für das offizielle Logo der olympischen Spiele 2020 in Tokyo gehalten wird.

Das Logo nutzt die olympischen Ringe, um die Zahl 2020 zu gestalten. Der größte Ring ist rot, wie die aufgehende Sonne auf der japanischen Flagge.

Wiederholen Sie diese Fehler nicht

Einige Fehler kommen die Verursacher teurer zu stehen als andere. Das Logo-Debakel der olympischen Spiele 2020 hat sich für die Veranstalter zu einem ständigen Albtraum entwickelt.

Zusätzlich zu Vorwürfen der Bestechung, um die Spiele nach Tokyo zu holen, und Diskussionen um das Design eines neuen Stadiums für die Spiele kamen die Probleme rund ums Logo nicht gerade günstig.

Glaubwürdigkeit ist eine harte Währung in der Unternehmenswelt und ist sie einmal verloren, ist es extrem schwierig, sie wiederzugewinnen. Deswegen sollte man die Fehler der Organisatoren der Spiele vermeiden.

Was die Geschichte des Logos der olympischen Spiele 2020 uns lehrt

Ein Logo sollte Bedeutung haben – in Farben, Whitespace, Schriftarten und Symbolen. Nur wenn Sie gute Argumente für jeden Teil der Designentscheidungen sehen können, können Sie diese Wahl auch verteidigen und das Logo hat emotionale Tragkraft.

Logos sind wichtig für alle Unternehmen. Deswegen sollten sie ihr Logo ernst nehmen – und auch Vorwürfe, wenn sich herausstellt, dass ein Design (absichtlich oder versehentlich!) einem anderen zu sehr ähnelt. Die Verwechslungsgefahr mit einer anderen Organisation kann rechtlich zu einem großen Problem werden.

Zuletzt sollten Sie bei einem Logo nicht nur nach Ihrem eigenen Empfinden gehen: Sicher ärgern sich die Organisatoren heute, dass sie kein so leicht verständliches, aufgreifbares Design wie das von Dan Newman eingesetzt haben. Seien Sie offen für „simple“ Alternativen!

Die Geschichte des Logos der olympischen Spiele in Tokyo signalisiert einige Schwachstellen im Design und der Präsentation von Logos.

Machen Sie es besser – zum Beispiel mit unserem Online-Logo-Maker!

Pete Steege
Pete Steege
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